Presseaussendungen

Mobil ja, aber nachhaltig!

Das aspern.mobil LAB ist eines von fünf Mobilitätslaboren in Österreich. In aspern Seestadt arbeitet das Team gemeinsam mit den Anwohner_innen und Unternehmen an alternativen und nachhaltigen Mobilitätskonzepten.

Matte die die Seestadt aspern abbildet, darauf bunte Figuren und Schnüre.

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Eine Forschungsmatte

Eine Box mit der Aufschrift "aspern mobil lab" längt an einem Pfosten.

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Eine Sensorbox

Die Seestadt im 22. Wiener Gemeindebezirk ist nicht nur eines der größten Stadtentwicklungsgebiete Europas, sie ist auch ein Ort, an dem die Bürger_innen ihre Umgebung aktiv mitgestalten können. Wie die Mobilitätswende dort – gemeinsam mit den Bewohner_innen – gelingt, zeigt das aspern.mobil LAB, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster (AML) der TU Wien. Denn eins möchte das AML nicht: den Seestädter_innen restriktive Zwänge auferlegen. Viel mehr möchte das interdisziplinäre Team Bewusstsein schaffen und Möglichkeiten aufzeigen, das eigene Verhalten vor dem Hintergrund der Klimakrise zu ändern. Dazu sei es wichtig, den Ist-Zustand sowie die Auswirkungen des eigenen Handelns sichtbar zu machen, denn die Mobilitätswende beginne im Kopf.  

Bürger_innen unterstützen Mobilitätsforschung

Viele finden den Weg zum aspern.mobil LAB über die Sprechstunde oder die Mobilitätsberatung, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster, die in der Seestadt angeboten wird. Das AML berät aber nicht nur, es erhebt auch eine Vielzahl von Daten rund um die Mobilität der Seestädter_innen. Dabei ist das Mobilitätslabor maßgeblich auf die Unterstützung der Anwohner_innen angewiesen, die z. B. Messgeräte wie die Sensorbox mit sich führen, mittelfristig nahe dem eigenen Wohnort stationieren oder auch bei der Mobilitätserhebung, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster ihre Wege aufzeichnen. Gemeinsame Zukunftsgestaltung bedeutet für das AML auch einen transparenten Umgang mit den erhobenen Informationen: Die Messwerte der Sensorbox, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster zu Temperatur und Umgebungslärm werden in einer Datenbank, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster und Informationen zum Wegeverhalten in den narrativen Storymaps, öffnet eine externe URL in einem neuen Fensteranonymisiert aufbereitet und öffentlich zugänglich gemacht.

„Wir erleben unter anderem, dass Personen zu uns kommen, die die Umgebungsgeräusche an ihrem Wohnort als Lärm wahrnehmen. Viele fragen sich: Ist das jetzt nur mein subjektives Empfinden, oder ist es hier tatsächlich so laut?“, beschreibt Gerfried Mikusch, Projektmitarbeiter am AML, seine Erfahrung. „Andere sind nach der Nutzung der Wege-Tracking-App überrascht, wie häufig sie Wege zu Fuß gehen und welchen Anteil Fußwege an ihrem individuellen Mobilitätsverhalten haben“, ergänzt Magdalena Bürbaumer, Koordinatorin des AML. Die persönliche Betroffenheit ist folglich ein Punkt, der auch das Interesse der Personen weckt. „Ausgestattet mit unseren Tools können wir helfen, diese subjektive Wahrnehmung zu überprüfen, zu visualisieren, und Anreize für ein verändertes Mobilitätsverhalten zu schaffen“, so Magdalena Bürbaumer weiter.  

Die Seestadt – ein Ort voller Möglichkeiten

Für die Implementierung alternativer Mobilitätskonzepte bietet die Seestadt optimale Voraussetzungen. „Da sich die Seestadt noch in der Wachstumsphase befindet, findet ein Zustrom ins neue Quartier statt. Dieser Umbruchsmoment des Umzugs kann genutzt werden, um in Sachen Mobilität neue Routinen zu entwickeln“, erklärt Projektleiter Martin Berger. Den Anwohner_innen wird dies besonders leicht gemacht, denn die Seestadt wird als „Stadt der kurzen Wege“ gebaut. „Die U-Bahn-Linie U2 wurde bereits zu Beginn der Stadtentwicklung verlängert, um auch die Seestädter_innen öffentlich gut an die Wiener Innenstadt anzubinden“, so Bürbaumer. Der Weg zum Supermarkt, der Schule oder dem Kindergarten lässt sich hingegen fußläufig oder mit dem Fahrrad bestreiten. Und sollten doch mal schwerere Gegenstände transportiert werden müssen, lassen sich über Sharing-Services Lastenfahrräder oder Autos ausleihen. „Ein Sharing-Auto kann 15 private Pkws ersetzen. Das heißt, es wird nur ein Bruchteil der Stellfläche benötigt. Der neu gewonnene Raum kann ganz anders genutzt werden: etwa als Grün- oder Verweilfläche mit Vorzug für aktive Formen der Mobilität wie Radfahren“, führt Martin Berger anschaulich vor Augen. 

Wichtig ist den Mitarbeitenden des aspern.mobil LAB auf Augenhöhe zusammenzuarbeiten. Dies gilt für die Zusammenarbeit mit den Bewohner_innen, Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung. „Als Forschende bringen wir die neueste Technologie in die Seestadt, insbesondere selbstentwickelte Sensorensysteme. Wenn Seestädter_innen selber ihr Umfeld messen, werden sie richtig aufgeweckt. Kombiniert mit wohlangenommenen Partizipationsmethoden motivieren wir sie dann, um mit uns über ihre Probleme zu reden, Lösungen zu entwickeln und vor allem gemeinsam neue Wege zu gehen“, betont Hilda Tellioglu, Co-Projektleiterin, die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Ebenfalls wichtig ist der Transfer von Mobilitätslösungen zu Entwicklungsgebieten, zur Stadtverwaltung oder zu anderen Mobilitätslaboren im gemeinsamen Bestreben der Mobilitätswende. 

Über das aspern.mobil LAB

Das aspern.mobil LAB ist ein vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördertes Mobilitätslabor, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster, das von der TU Wien betrieben wird. Geleitet wird das 2015 gegründete Mobilitätslabor von Prof. Martin Berger (Institut für Raumplanung) und Prof. Hilda Tellioglu (Fakultät für Informatik). Außerdem sind der TU Wien Forschungsbereich Rechtswissenschaften, die Wien 3420 Aspern Development GmbH, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster, das Stadtteilmangement Seestadt aspern, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster und Urban Innovation Vienna, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster am aspern.mobil LAB beteiligt.

Neben der Unterstützung anderer Forschungsprojekte finden im aspern.mobil LAB auch Lehrveranstaltung für Raumplanungs- und Informatikstudierende statt. Indem beides in den realen Stadtraum hineingetragen wird, verlässt nicht nur die Forschung ihren Elfenbeinturm, sondern auch die Lehre.

Rückfragehinweis

Prof. Martin Berger
Technische Universität Wien,
Forschungsbereich Verkehrssystemplanung (MOVE)
Leitung aspern.mobil LAB
+43 1 58801 280510
martin.kp.berger@tuwien.ac.at

Prof. Hilda Tellioglu
Technische Universität Wien,
Forschungsbereich Artifact-based Computing & User Research (ACUR), öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster
Co-Leitung aspern.mobil LAB
+43 1 58801 193405
hilda.tellioglu@tuwien.ac.at

DI Magdalena Bürbaumer
Technische Universität Wien
Forschungsbereich Verkehrssystemplanung (MOVE)
Koordinatorin aspern.mobil LAB
+43 1 58801 280 519
magdalena.buerbaumer@mobillab.wien

Aussenderin:

Sarah Link, MA
PR und Marketing
Technische Universität Wien
pr@tuwien.ac.at