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Bericht zum Workshop: „Qualität in der Lehre: Case Studies“

Der Workshop „Qualität in der Lehre: Case Studies“ fand am 05./06. Juni 2008 unter der Leitung von Prof. Alfred Janes statt

In einer überschaubaren Gruppe wurde ein Erfahrungsaustausch mit Hilfe von offenen Gesprächen (kollegiale Beratung) betrieben. Die Methode, bei der ExpertInnen selbst Probleme lösen und ihre eigene Problemlösungskompetenz unter Begleitung eines Moderators nutzen, hat sich als „Balint“- Methode international vielfach bewährt.

Die Fallbearbeitung folgt einem einfachen Muster:

1.  dem/der  FallbringerIn zuhören,
2.  Informationen generieren und unvoreingenommen nachfragen,
3.  Hypothesen explorativ bilden und austauschen,
4.  Lösungen generieren und dem/der FallbringerIn unverbindlich anbieten,
5.  Lösungsangebote bewerten,
6.  gemeinsamer Abschluss

Folgende Themenkomplexe wurden beispielsweise bearbeitet:

  • Vermarktung von Projektarbeiten (Gewinnung einer ausreichenden Anzahl Studierender um bei zunehmender Auswahlmöglichkeit Projekt realisieren zu können)
  • Arbeit mit heterogenen Gruppen (Studierende mit unterschiedlichen Vorkenntnissen, AHS/HTL- AbsolventInnen)
  • Übungssettings, die mehr Interaktion zwischen Studierende und Lehrende zulassen
  • Umgang mit abnehmenden HörerInnenzahlen in einer Lehrveranstaltung im Laufe des Semesters
  • Integration von E-Learning in die Lehrveranstaltungsgestaltung

Den gesamten Workshop hindurch beschäftigten sich die TeilnehmerInnen mit folgenden Fragestellungen:

  • Wie kann man damit umgehen, dass man als ForscherIn auch einer Lehrverpflichtung nachkommen muss, obwohl das Herz hauptsächlich an der Forschung hängt?
  • Wie kann mit den zunehmend spürbaren Dienstleistungserwartungen der Studierenden umgegangen werden?

Die Rückmeldungen der TeilnehmerInnen zum Workshop fielen sehr positiv aus. Der Workshop hat die Erwartungen der TeilnehmerInnen erfüllt bzw. sogar übertroffen, da konkrete Lösungen für persönlich eingebrachte Fälle und Fragen gemeinsam erarbeitet wurden und somit die Inhalte direkt in die Lehrpraxis übernommen werden können.

Die Kompetenz und Moderationsfähigkeit des Workshopleiters wurde von den TeilnehmerInnen besonders hervorgehoben.

Der Erfahrungsaustausch in der Gruppe wurde sehr geschätzt, zumal die Mischung zwischen jungen und erfahrenen Lehrenden gut gelungen ist und eine anregende Diskussion über die unterschiedlichen Lehrendengenerationen hinweg möglich gemacht hat.

Besonders wertvoll erachteten die TeilnehmerInnen die Methodenkompetenz, die neben der praktischen Arbeit an konkreten Beispielen aus der Lehrpraxis vermittelt wurde. So können die TeilnehmerInnen nun die Methode der phasenweisen Fallbearbeitung nach Balint, die Arbeit mit Resonanzgruppen oder eine besondere Art des Fragenstellens („zirkuläre Fragen“) auch für zukünftige Problemlösungen einsetzen.

Die TeilnehmerInnen regten an, dass der Titel „Qualität in der Lehre: Case Studies“ in „Kollegiale Beratung: Qualität in der Lehre“ umbenannt werden sollte.
Zusätzlich würden die TeilnehmerInnen (weitere) Angebote zu Hochschuldidaktik begrüßen.