Bereits 2023 bekanntgegeben wurden Studienplätze der IMC Krems und der FH Wiener Neustadt für bis zu 480 Studierende im Vollausbau, deren Konzeptionierung den Fachhochschulen obliege.
In einer Pressekonferenz im Wiener Palais Niederösterreich präsentierten Bildungsminister Martin Polaschek, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, TUW-Rektor Jens Schneider und Bürgermeister Johannes Gumprecht heute, Donnerstag, einen weiteren Meilenstein für dieses Projekt. Die Technische Universität Wien, Österreichs größte Forschungs- und Bildungseinrichtung im Bereich Technik und Naturwissenschaften, möchte sich mit bis zu acht Forschungsgruppen in Form von Humanressourcen am künftigen Campus Hainburg ansiedeln. Zudem werden auch angekündigte Gymnasium-Pläne konkret.
"Der Campus Hainburg wird als Ausbildungs- und Forschungshotspot jungen Talenten, innovativen Unternehmen und herausragenden Einrichtungen wie nun auch der TU Wien eine neue Heimat bieten, um zu lernen, zu lehren, zu forschen“, so Landeshauptfrau Mikl-Leitner, die unterstrich: "Investitionen in Bildung und Forschung sind Investitionen in den Wohlstand unseres Landes.“ Neun Millionen Euro werde das Land Niederösterreich in den Aufbau und die Erstausstattung der TU Wien investieren.
Der künftige Campus Hainburg sei zudem ein wichtiger Beitrag "für unsere ‚Mission Nobelpreis‘, wo wir uns zum Ziel gesetzt haben, in den nächsten zwei Jahrzehnten einen Nobelpreis nach Niederösterreich zu holen“, so die Landeshauptfrau. Um solche Höchstleistungen zu ermöglichen, müsse man "die besten Rahmenbedingungen für die hellsten Köpfe schaffen und hier ist das Leuchtturmprojekt Campus Hainburg der nächste Meilenstein.“ Mikl-Leitner bedankte sich an dieser Stelle "für das enge Miteinander und das gemeinsame Engagement in diesem Projekt, dem wir im Anschluss mit der Unterschrift eines ,Letter of Intent´ Ausdruck verleihen werden.“
"Mit der Unterzeichnung des vorliegenden Letter of Intent bekräftigen wir unser gemeinsames Ziel, am Standort Hainburg einen hochmodernen Bildungscampus zu etablieren, der sowohl schulische als auch hochschulische Ausbildungen vereint und gleichzeitig als wichtiger Forschungshub für zukunftsweisende Themen wie Green Tech, Life Sciences und Biotechnologie dient. Zudem schaffen wir mit dem neuen AHS-Standort einen starken Impuls für die Region“, so Minister Martin Polaschek. Er zeigte sich überzeugt: "Hainburg wird dadurch zu einem wichtigen strategischen Bildungsstandort, wo Synergien geschaffen werden, wo Wissenschaft, Forschung und MINT im Fokus stehen und wo Schülerinnen und Schüler in einer zeitgemäßen, modernen Bildungsumgebung optimal auf die Zukunft vorbereitet werden.“
Zum weiteren Zeitplan: Es werden die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen, so dass der Bau voraussichtlich im Herbst 2025 beginnen und im Jahr 2027 fertiggestellt werden kann. Es sollen mehr und mehr Spitzeninstitute aus der Stadt in den ländlichen Raum geholt werden. Das jetzt auch die TU Wien nach Niederösterreich kommt, ist dabei mehr als nur ein Symbol, sondern ein Meilenstein für die Wissenschaft und Forschung in Niederösterreich.
"Die vielfältige Bildungslandschaft in Niederösterreich wird mit dem AHS-Standort in Hainburg um eine moderne Einrichtung reicher. Die Schwerpunktsetzung auf die MINT-Fächer macht das neue Gymnasium zu einer zukunftsorientierten Bildungseinrichtung für die Kinder und Jugendlichen im Bezirk Bruck an der Leitha“, sagte Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister.
Die TU Wien werde in Hainburg den Schwerpunkt auf Nachhaltigkeitsthemen und regionale angewandte industrienahe Forschungsfelder legen. "Die TU Wien ist begeistert, das visionäre Projekt Campus Hainburg aktiv mitgestalten zu dürfen. Dabei möchten wir unser Wissen in den Bereichen GreenTech, Energieforschung und nachhaltige Chemie einbringen. Durch die enge Zusammenarbeit mit Industriepartnern, Fachhochschulen und Startups am Standort können wir unsere exzellente Grundlagenforschung in praxisnahe Innovationen umsetzen. Besonders spannend ist die geplante europäische Ausrichtung, die durch unsere Kooperation mit den Technischen Universitäten in Bratislava und Brünn aus der der Europäischen Universitätsallianz EULiST gestärkt wird. Der Campus Hainburg schafft ideale Voraussetzungen, um Synergien zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Bildung zu fördern. So setzen wir nachhaltige Impulse – sowohl für die Region als auch weit darüber hinaus“, so Rektor Jens Schneider.
Bürgermeister Johannes Gumprecht: "Als Bürgermeister der Stadt Hainburg freue ich mich über die positive und weit fortgeschrittene Entwicklung des Projektes. Schon in der Vergangenheit gab es enge Abstimmungen zwischen der Stadtgemeinde Hainburg dem Bund, Land und der Bildungsdirektion über die Etablierung eines Bildungscampus am Standort Hainburg. Als neuer Bürgermeister ist es mir ein großes Anliegen gegenüber der Bevölkerung von Hainburg Offenheit, Transparenz und Ehrlichkeit in Bezug auf Informationsweitergabe und Entwicklung des Bildungscampus laufend zu gewährleisten. In diesem Sinne freue ich mich auf viele neue Chancen und Möglichkeiten für unsere Stadt und die ganze Region.“
Der Standort Hainburg erhalte neben der neuen Forschungseinrichtung eine AHS mit naturwissenschaftlichem Schwerpunkt. Für Hainburg als Standort für ein Gymnasium spreche neben der geplanten Fachhochschule auch eine dringend notwendige Entlastung der beiden AHS – Standorte in Bruck an der Leitha und in Schwechat. Die Ausstattung des Gymnasiums solle von Anbeginn so geplant werden, dass modernste Labors eingerichtet werden, in denen in den Fächern Biologie, Chemie und Physik, fächerübergreifend verschiedenste Themen bearbeitet werden können. Der Laborunterricht solle bereits ab der ersten Klasse Unterstufe beginnen. Darüber hinaus sei die Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Forschung geplant. Die neuen wissenschaftlichen Einrichtungen in Hainburg werden hier wichtige Kooperationspartner sein. Geplanter Start mit zwei dislozierten Klassen des BG/BRG Bruck an der Leitha sei das Schuljahr 2026/27. Für die Unterbringung prüfe man derzeit Leerstände in Hainburg – alternativ stehe jedoch auch ein Grundstück der Gemeinde zur Verfügung.