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Der Mauerwerks-Roboter für Effizienz im Industrie- und Wohnungsbau

Am 14. November 2024 fand im Rahmen des Seminars 234.986 eine Exkursion mit Präsentation des Ziegel-Bau-Roboters WLTR statt. Die Veranstaltung, organisiert vom Institut für Baubetrieb und Bauwirtschaft der TU Wien in Zusammenarbeit mit Wienerberger Österreich, zeigte neue Ansätze zur Automatisierung im Bauwesen.

Der Ziegelroboter baut eine Mauer, das Publikum sieht dabei zu.

© Oleksandr Melnyk

Kooperationen als Schlüssel zur Innovation

Univ.-Prof. Dr. Roland Blab, Dekan der Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwesen, hob in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung von Kooperationen zwischen Wissenschaft und Industrie sowie die Rolle der Digitalisierung im Bauwesen hervor. Technologische Innovationen wie der WLTR könnten helfen, Herausforderungen wie Fachkräftemangel und steigende Baukosten zu bewältigen.

Johann Marchner, Geschäftsführer von Wienerberger Österreich, betonte die Relevanz solcher Technologien. Sie sollen Bauprozesse beschleunigen, Arbeitskräfte entlasten und die Produktivität steigern – vor allem in einer Branche, die zunehmend unter Druck steht, mehr Wohnraum bereitzustellen.

Ziegel: Tradition trifft Moderne

Univ.-Prof. Agathe Robisson, PhD, beleuchtete in ihrem Vortrag die Vielseitigkeit von Ziegeln. Von historischen Anwendungen bis zu modernen Bauprojekten wurde deutlich, wie dieses Material sich über die Jahrhunderte weiterentwickelt hat. Sie stellte zudem Forschungsarbeiten zur Materialalterung und Nachhaltigkeit vor.

Live-Demonstration des WLTR

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der Roboter WLTR, der vor Ort eine Demonstrationswand errichtete. Der Roboter kann bis zu 10 m² Ziegelfläche pro Stunde aufbauen, was der Tagesleistung eines erfahrenen Maurers entspricht. Besondere Merkmale sind der speziell entwickelte Greifer und Algorithmen, die den Verlegeprozess automatisieren. Wienerberger hat hierfür auch das Ziegelportfolio angepasst, um Produkte „robot-ready“ zu machen.

Ausblick und Potenziale

Die abschließende Diskussion zeigte, dass der Einsatz des WLTR vor allem bei großflächigen und repetitiven Bauprojekten, wie Mehrfamilienhäusern oder Industriegebäuden, sinnvoll ist. Aktuell wird der Roboter in der Tschechischen Republik eingesetzt; weitere Modelle sollen bald auch in Österreich verfügbar sein.

Mit dem WLTR wird ein Schritt in Richtung Automatisierung und Digitalisierung im Bauwesen gemacht. Gleichzeitig bleibt Forschungsbedarf, insbesondere in den Bereichen Nachhaltigkeit, Sicherheit und der Anpassung an individuelle Bauprojekte.

Text: Oleksandr Melnyk
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Das IBB-Team in der Werkshalle.

© IBB / TU Wien

Menschen bei der Besichtigung der Werkshalle von Wienerberger, im Vordergrund Dekan Ronald Blab

© Soleman Haj Bakour

Ein Vertreter von Wienerberger am Mikrofon.

© Oleksandr Melnyk

Dekan Blab am Mikrofon in der Werkshalle.

© Oleksandr Melnyk

Etwa 30 Personen hören interessiert zu.

© Oleksandr Melnyk

Das Publikum hört dem Vortragenden von Wienerberger zu.

© Oleksandr Melnyk

Frau Univ.-Prof. Agathe Robisson am Mikrofon vor dem Ziegelroboter.

© Oleksandr Melnyk

Ein Video vom Einsatz des Ziegelroboters wird erklärt.

© Oleksandr Melnyk

Der Ziegelroboter baut eine Mauer.

© Oleksandr Melnyk

Das Publikum sieht gespannt zu.

© Oleksandr Melnyk

Der Ziegelroboter baut eine Mauer, das Publikum sieht dabei zu.

© Oleksandr Melnyk