Die Wiener Gespräche stellen die Fachvortrags- und Fachdiskussionsplattform des Instituts für Baubetrieb und Bauwirtschaft der Technischen Universität Wien dar und blicken auf eine langjährige Tradition zurück. Wie jedes Jahr diskutierten Vertreter_innen aus allen Bereichen der Bauwirtschaft aktuelle Fragen aus unterschiedlichen Perspektiven. Im Jahr 2023 kam man nicht an den Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine, der COVID-19-Pandemie, der Klimaerwärmung und der Situation am Arbeitsmarkt vorbei. Daher stand heuer die Veranstaltung unter der Überschrift „(Was) Haben wir aus der Krise gelernt?“.

Die Moderation des Abends wurde dieses Jahr erstmals von Herr Univ.- Prof. Dr.-Ing. Frank Lulei übernommen.

Die Veranstaltung wurde mit einem Impulsvortrag von Christoph Weber, MSc (Horváth & Partners Management Consultants) eingeleitet. Darin wurden u. a. auch die Entwicklung der letzten Jahre sowie die Trends der (Bau-) Wirtschaft präsentiert. Das Resultat machte deutlich, dass die Bauwirtschaft in den letzten Jahren ein hohes Wachstum erlebte. Durch die Auswirkungen, u.a. der hohen Inflation und Erhöhung des Leitzinses, gerät v.a. die Hochbausparte in eine Rezession.

Ein weiterer Aspekt des Impulsvortrages besagte, dass Investitionsverschiebungen vom Hochbau- zum Infrastruktursektor stattfinden werden, der einen Aufschwung durch die Dekarbonisierungsstrategie bzw. des Grünen Deals der EU erfährt. Im Zusammenhang mit den Trends verwies Weber auf eine CxO Studie von Horváth & Partners Management Consultants. Diese wurde auf Basis von Interviews mit mehr als 430 global CxOs aus 13 Branchen im DACH-Raum erstellt. Zum Abschluss des Impulsvortrags wurden folgende vier Haupttrends präsentiert: Fachkräftemangel, Cyber Security, Digitale Transformation und Nachhaltigkeit.

In Folge diskutierten am Podium zum Thema „(Was) Haben wir aus der Krise gelernt?“ neben Christoph Weber, MSc noch Barbara Pichler, MA (Raiffeisen Bank International AG), Dipl.-Ing. Dr. Peter Krammer (Swietelsky AG), Mag. Helmut Kreiter (voestalpine Railway Systems) sowie Dipl.-Ing.ⁱⁿ Mag.^a Gudrun Senk (Wiener Linien GmbH&CoKG) mit Univ.- Prof. Dr.-Ing. Frank Lulei. Auch das Publikum trug mit spannenden Fragestellungen zum Gelingen der 13. Wiener Gespräche bei.

Wesentliche Aussagen waren zum Beispiel:

    „Im Zusammenhang mit der Digitalisierung (v.a. BIM und Künstliche Intelligenz) wird erwartet, dass die bereits getätigten Investitionen einen Return on Investment durch Effizienzsteigerungen liefern; Unternehmen sehen die Digitalisierung auch als Hebel für Transparenz im Bereich der Nachhaltigkeit.“
    „Krisen werden immer Gewinner und Verlierer hervorbringen.“
    „Um Krisen gut bewältigen zu können, sind Risikomanagement und Partnerschaft der Schlüssel.“
    „Risiken sind teilbar oder versicherbar, am Ende jedoch muss irgendjemand die Verantwortung bzw. die Kosten für die Risiken tragen“
    „Für Mitarbeiter_innen von Bedeutung sind: Sinnhaftigkeit der Tätigkeit, Freiräume und das Einbringen ihrer Stärken“
    „Jede Krise ist differenziert zu betrachten. Erkenntnisse aus der einen sind nicht 1:1 auf die nächste übertragbar.“

Viele der Gespräche wurden im folgenden Ausklang bei guter Versorgung mit Speisen und Getränken noch weitergeführt.

Wir möchten uns an diese Stelle bei unseren Sponsoren sowie allen Beteiligten herzlich bedanken!

Das IBB-Team
sowie Jörg Ehgartner, Ingo Heegemann, Andreas Jurecka, Christian Maier, Daniel Resch, Sabine Wimmer

Bericht: Sohejla Rejai, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster