Eine geniale Erfindung, die das Motorradfahren sicherer machen soll, wurde mit dem Prof. Ferdinand Porsche Preis 2015 prämiert: Eine Airbag-Jacke, welche mit Sensoren am Motorrad kommuniziert und sich bei Bedarf in Sekundenbruchteilen aufbläst, soll bei Unfällen den Aufprall dämpfen und Leben retten. Am 19. Juni 2015 wurde er an Federico Sabbioni (Ducati) und Luigi Ronco (Dainese) vergeben.
Schutz in Sekundenbruchteilen
Auf dem Kopf trägt man beim Motorradfahren einen Helm, der Rumpf ist bei einem Unfall aber relativ schlecht geschützt. Die neuartige Airbag-Jacke, welche ursprünglich von Dainese entwickelt und gemeinsam mit Ducati zu einem integralen Schutzsystem erweitert wurde, umhüllt den Brustkorb und die lebenswichtigen Organe, sie schützt den Rücken und mindert das Risiko, dass der Hals überstreckt wird.
Die Jacke kommuniziert drahtlos mit dem Fahrzeug, die Verbindung wird automatisch hergestellt. Mit Hilfe von Sensoren und speziellen Aktivierungsalgorithmen erkennt das System gefährliche Situationen. Zwischen einer harmlosen Kollision bei niedriger Geschwindigkeit, einem Umkippen des Motorrads im Stand oder einem tatsächlich gefährlichen Unfall kann zuverlässig unterschieden werden. Nur im Notfall werden die Airbags mit Druckluft gefüllt, sodass der Aufprall abgedämpft werden kann.
In weniger als einer halben Hundertstelsekunde wird die Gefahr elektronisch erkannt und der volle Schutz geboten. Ausgelegt ist das System auf die häufigsten Gefahrensituationen: Auf direkte Zusammenstöße mit Fahrzeugen oder Hindernissen, Auffahrunfälle, bei denen das Motorrad von hinten gerammt wird, und auch auf ein Wegrutschen des Motorrades in einer Kurve.