Die TU Wien startete nach sieben Jahren ein zweites Quality Audit mit dem Ziel, anhand eines Reflexionsprozesses die Ist-Situation der TUW-Prozesse zu beschreiben und durch das Feedback von Gutachter_innen das interne Qualitätsmanagementsystem weiterzuentwickeln.
Das Quality Audit-Verfahren bestand aus drei Phasen:
- Erstellung des Selbstbeurteilungsberichts mit einer interne Stärken-Schwächen-Analyse beinhaltet
- Vor-Ort-Visite der internationalen Gutachter_innen
- Zertifizierung
Selbstbeurteilungsbericht
Die Aufgabe der Selbstbeurteilungsgruppen bestand darin, die Stärken und Verbesserungspotentiale der TU Wien zu identifizieren und zu beurteilen. Dies geschah in Workshops, die für jedes Handlungsfeld (Qualitätsstrategie und Governance, Forschung, Lehre, Rekrutierung und Entwicklung des Personals, sowie interne und externe Kommunikation) abgehalten wurden.
Vor-Ort-Visite
Vom 28. bis 30. November 2022 besuchten fünf externe Gutachter_innen aus renommierten Universitäten die TUW. Die Gutachter_innengruppe hat sich das TUW-Qualitätsmanagementsystem (QMS) nach den im Hochschul-Qualitätssicherungsgesetz (HS-QSG) definierten Prüfbereichen angesehen und mit ihrem Feedback die TUW bei der Weiterentwicklung des QMS unterstützt.
Die externe Gutachter_innengruppe des TUW-Quality Audits setzte sich aus folgenden Personen zusammen:
- Univ-Prof. Dr. rer. nat. Aloys Krieg, Prorektor für Lehre, RWTH Aachen, Deutschland Vorsitzender der Gutachter_innengruppe
- Desmond Grossmann, Student Physik, Universität Graz, Österreich
- Dr. Peter Gudmundson, Department of Engineering Mechanics, KTH Royal Institute of Technology, Sweden
- Dipl.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Claudia Meijering, Hochschulreferat Studium und Lehre, Leitung, TU München, Deutschland
- Julia Dannath-Schuh, Vizepräsidentin für Personalentwicklung und Leadership, ETH Zürich, Schweiz
Abschlussbericht und Zertifizierung
Die Gutachter_innengruppe kam zum erfreulichen Ergebnis: Alle für ein Qualitätsmanagementsystem notwendigen Prozesse sind angelegt. Als Stärken wurden die Umsetzung der Personalentwicklung sowie das Modell der Doctoral Schools identifiziert. Diese ermöglichen laut Gutachter_innen, die Interdisziplinarität in der Forschung auch in der täglichen Arbeit zu etablieren. Weiters wurde festgestellt, dass die Supportprozesse in der Forschung und die Berufungsverfahren vorbildlich organisiert sind und auch die Digitalisierung in allen Bereichen der TU Wien auf den Weg gebracht wurde. Als eine weitere Stärke sehen die Gutachter_innen die Identifikation des Personals mit der TU Wien und die Bereitschaft, das bestehende lernende System weiterzuentwickeln.
Entwicklungspotentiale …
… wurden ebenso gefunden: Dazu zählen das konsequente Schließen der Regelkreise im QMS und die Ergänzung der Beschreibungen von Konsequenzen, die in einigen Konzepten noch fehlt. Das bedeutet anzugeben, wo Ergebnisse eingehen, welche Maßnahmen abgeleitet werden sollen, wer involviert und verantwortlich ist. Weiters wurde festgestellt, dass teils nicht bekannt ist, wo vorhandene Informationen zu finden sind. Um hier einen Impuls für die Weiterentwicklung zu geben, hat die Gutachter_innengruppe zwei Auflagen formuliert. Beide Auflagen adressieren den im Bereich Kommunikation identifizierten Schwachpunkt. Die Gutachter_innengruppe stellte fest, dass manchmal selbst in zuständigen Gremien nicht bekannt ist, wo vorhandene Informationen zu finden sind. Die Auflagen umfassen die Kommunikation der Ergebnisse im Allgemeinen und das Schließen der Regelkreise im Bereich der Lehre im Speziellen.
„Das Quality Audit beurteilt nicht, was wir tun, sondern wie wir es tun. Ich freue mich, dass wir der internationalen Gutachter_innen-Kommission zeigen konnten was in den letzten sieben Jahren verändert und verbessert wurde. Das Feedback hat unsere Schwachstellen erkannt und hilft uns, diese zu beseitigen.“, fasst Rektorin Sabine Seidler zusammen.
Nächste Schritte
Die TU Wien wurde mit Auflagen zertifiziert. Das bedeutet, dass innerhalb von 18 Monaten nachgewiesen werden muss, dass die Auflagen bearbeitet und entsprechende Anpassungen im Qualitätsmanagementsystem vorgenommen werden. Die weiteren Empfehlungen im Bericht werden intern analysiert und bewertet und in die kontinuierliche Weiterentwicklung des Qualitätsmanagementsystems einbezogen. Die Ergebnisse werden dann 2030 im Rahmen des nächsten Quality Audits beurteilt.