Headerbild mit Gitternetzlinien Drohnenaufnahme Arsenal Science Center

Innovationscampus Science Center

Der Campus Science Center am Standort Arsenal im 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße ist Voraussetzung für den Erhalt des innerstädtischen Standortes der TUW, weil nur dort der dringende Bedarf nach Platz für moderne Groß- und Speziallabore gedeckt werden kann. Darüber hinaus sind an diesem Standort die entsprechenden Flächenressourcen vorhanden, um die kontinuierliche räumliche Weiterentwicklung der TU Wien sicherzustellen. Der Auf- und Ausbau dieses Campus erfolgte als Teil des zukunftsweisenden Projektes „TU UniverCity“.

Im Science Center sind neben dem Vienna Scientific Cluster (VSC) die Labore und Prüfstände der Fakultäten Bau- und Umweltingenieurwesen sowie Maschinenwesen und Betriebswissenschaften eingerichtet. Es werden Klimadaten berechnet, Turbinen getestet und weiterentwickelt, Hochwassersimulationen durchgeführt und Forschungsteams beschäftigen sich mit Fragen der Energiespeicherung. Im Zusammenhang mit der geplanten Generalsanierung des TUW-Freihauses (Wiedner Hauptstraße 8 – 10), mit der die Absiedelung der dort verorteten Fakultät für Physik und der gesamten TU.it-Serverinfrastruktur einhergeht, wird im Science Center ein neuer Gebäudekomplex für die Institute der Fakultät für Physik und deren Laborinfrastruktur entstehen. Es wird Raum für die TU.it im Data Center geschaffen, ein Start-Up-Hub etabliert und es werden zusätzliche Entwicklungsflächen entstehen.

Hochleistungsrechner und Data Management

Vienna Scientific Cluster VSC

Bereits die 5. Generation des Vienna Scientific Cluster (VSC) ist im Science Center untergebracht. Der VSC-5 wurde im September 2022 eröffnet, wobei seine Prozessorleistung doppelt so schnell ist wie jene des Vorgängers VSC-4. Die Rechenleistung muss aufgrund steigender Anforderungen aus der Wissenschaft ständig angepasst werden, daher arbeitet die betreibende Universitätsallianz aus Technische Universität Wien, Universität Wien, Universität für Bodenkultur Wien, Technische Universität Graz, Universität Innsbruck und Johannes-Kepler-Universität Linz bereits an der nächsten Ausbaustufe, dem VSC-6.

Data Center

Die durch die Generalsanierung des Freihauses bedingte und mittelfristig geplante Übersiedlung der kompletten TU.it Hardware ins Arsenal und die benötigte Speicherkapazität für große Datenmengen lassen am Campus Science Center ein neues Datencenter mit dem Fokus Nachhaltigkeit entstehen. Als „Abfallprodukt“ der Großrechner und Server fällt Wärme an, die in das Wiener Fernwärmenetz zurückgeführt und zur Energieversorgung des 3. oder 10. Bezirks beitragen kann. Gespräche darüber hat die TU Wien mit der Stadt Wien bereits aufgenommen.

Maschinenwesen und Betriebswissenschaften

Energie-, Fertigungs- und Lasertechnik

Die Gebäude mit Rein- und Präzisionsmessraum werden von Mitarbeiter_innen des Instituts für Energietechnik und Thermodynamik (E302) und des Instituts für Fertigungstechnik und Photonische Technologien (E311) als Großraumlabors genutzt. Mitarbeiter_innen und Infrastruktur des Laserlabors im Forschungsbereich Photonische Technologien sowie des Instituts für Strömungsmechanik und Wärmeübertragung (E322) finden im Science Center ebenfalls Platz.

Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik

In der MAGNA-Halle im Science Center wurde das Entwicklungs- und Prüfzentrum für das Institut für Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik (E315) ausgebaut und dadurch die Prüfhallen am innerstädtischen Campus Getreidemarkt ersetzt. Motor- und Komponentenprüfstände sowie ein Kälteemissionsrollenprüfstand sind in Betrieb.

Bau- und Umweltingenieurwesen

Laborzentrum

Materials and Matter“ ist einer der 5 Forschungsschwerpunkte an der TU Wien wobei Untersuchungen auf einer Skala vom Nanometerbereich bis zu Experimenten im Maßstab 1:1 immer neue materialwissenschaftliche Erkenntnisse liefern. Ideal ergänzt wird die Grundlagenforschung im Bereich der Werkstoffmechanik durch die angewandte Forschung aus dem Hoch-, Grund- und Straßenbau. Die Laborinfrastruktur für diese Forschungsaktivitäten wurde in einem neu errichteten Gebäudekomplex im Science Center zusammengefasst. In dem 150 Meter langen Gebäude wechseln Versuchshallen und Forschungslabors einander ab – ergänzt um Büros und großzügige Lehr- und Aufenthaltsbereiche für Studierende. Eine Besonderheit ist die Druckprüf- und Dauerschwinganlage des Institutes für Tragkonstruktionen (E212).

Wasserforschung

2020 wurde im Zuge der Absiedelung der TUW-Institute von den Aspanggründen (Eurogate) im Science Center ein neues Wasserforschungslabor errichtet. Es gliedert sich in einen straßenseitigen Büro-Labortrakt und die dahinterliegende Versuchshalle für Wasserbau. Dort forschen und lehren Mitarbeiter_innen des Institutes für Wasserbau und Ingenieurhydrologie (E222) sowie des Institutes für Wassergüte und Ressourcenmanagement (E226).

Entwicklungspotential

i²c und Start-up-Hub

Das Innovation Incubation Center (i²c) bietet Studierenden und Absolvent_innen der TUW, die eine Gründungsidee verfolgen, maßgeschneiderte Programme rund ums Unternehmertum an – von Ausbildungs- und Inkubationsprogrammen, Gründungsberatung, Vortragsreihen bis zu Vernetzungsevents mit Investor_innen und Industriepartnern. In der „StartAcademy“ werden wissenschaftliche Ergebnisse auf ihre wirtschaftliche Verwertbarkeit überprüft. Auch das Wirtschafts-Know-how der Studierenden wird im Ergänzungsstudium mit internationalen Gastprofessor_innen gezielt gefördert. Junge TUW-Gründer_innen, die vom i²c-Team begleitet werden, werden als Jungunternehmer_innen im Science Center die Möglichkeit vorfinden, ihre Produkte zu entwickeln, zu testen und haben außerdem Zugang zu den modern ausgestatteten Labor- und Arbeitsplätzen der TU Wien.

Kulinarik am Campus

Seit die TU Wien im Arsenal ihren Großraum- und Speziallaborstandort Science Center bezog, gab es Bedarf an einer hauseigenen kulinarischen Versorgung. Im Juni 2021 eröffnet, bietet vor Ort das Mensa-Buffet „Zwovierzehn“ mit Garten- und Innenhofnutzung vegetarische und vegane Speisen an. Kaffee und Getränke stehen außerhalb der Öffnungszeiten in Automaten bereit. Alle Gerichte können sowohl vor Ort als auch als Take Away konsumiert und online vorbestellt werden. Auch die Produktionsstätte der Österreichische Mensen Betriebsgesellschaft mbH (ÖMBG), die sich im TUW-Freihaus befindet, wird im Zuge der Generalsanierung Freihaus, im Science Center Platz finden.

Vom Arsenal zum Innovationscampus

Das ursprüngliche Infrastrukturprojekt „TU Univercity 2015“ wurde 2006 mit dem Ziel gestartet, bis zum 200-jährigen Universitätsjubiläum im Jahr 2015, eine räumliche Neuausrichtung der Technischen Universität Wien zu erreichen. Durch die permanenten Baumaßnahmen im Projekt entwickelte sich die TU Wien an den historisch gewachsenen Standorten zum modernen City-Campus, verteilt auf vier innerstädtische und einen Großlaborstandort in Citynähe. Alle Aktivitäten hatten zum Ziel, optimale Rahmenbedingungen für Mitarbeiter_innen und Studierende zu schaffen und damit den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Wien zu stärken: Mit dem Lehartrakt ging 2010 ein neues Chemie-Laborgebäude am Campus Getreidemarkt in Betrieb. Ebendort wurde auch das weltweit erste Plus-Energie-Büro-Hochhaus realisiert und 2014 eröffnet.

Der Laborstandort Science Center wurde für die Groß- und Speziallabors im Arsenal erschlossen. In Phase 1 des Projektes Campus Science Center wurden die Speziallabors der Fakultät für Maschinenwesen und Betriebswissenschaften und die erste Generation des Supercomputers Vienna Scientific Cluster (VSC) am Arsenal untergebracht. Es wurden über 20.000 m² bespielt und über 40 Mio. Euro verbaut. Dadurch konnte der Standort auch jene Labors der Fakultät für Maschinenwesen und Betriebswissenschaften aufnehmen, die für das Projekt „Eurogate“ der Stadt Wien auf den Aspanggründen, Areal B, zu räumen waren. Es galt zudem, die Phase 2 der Etablierung des Science Centers zu lancieren und für die Angehörigen in den Fakultäten und Instituten eine effiziente Forschungs- und Lehrinfrastruktur zu gewährleisten.

All diese Projektaktivitäten boten und bieten Raum für Kooperationsprojekte, Spin-offs und universitäre Weiterentwicklung im Science Center. Der in unmittelbarer Nähe befindliche Hauptbahnhof war für die Stadt Wien der Impuls für weiterführende Entwicklungsplanungen im Arsenal, mit dem Ziel einen weiteren städtischen Forschungsstandort in Wien zu forcieren. Um das Gebiet mit universitärem Leben zu füllen, wurden gemeinsam mit der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) adäquate Rahmenbedingungen geschaffen, d.h. Grundstücke geteilt, Bebauungsbestimmungen definiert, Straßen abgetreten und Strom-, Wasser- und Abwasseranschlüsse hergestellt. Dies führte zur Schaffung von Versorgungseinrichtungen und Aufwertung des benachbarten Wohnviertels.