Gemäß der Definition der Europäischen Kommission ist Entrepreneurship „die Fähigkeit des Einzelnen, Ideen in die Tat umzusetzen. Sie setzt Kreativität, Innovation und Risikobereitschaft voraus sowie die Fähigkeit, Projekte zu planen und durchzuführen, um bestimmte Ziele zu erreichen. Sie hilft dem Einzelnen in seinem täglichen Leben zu Hause oder in der Gesellschaft, ermöglicht Arbeitnehmer_innen, ihr Arbeitsumfeld bewusst wahrzunehmen und Chancen zu ergreifen, und sie ist das Fundament, auf dem Unternehmer eine gesellschaftliche oder gewerbliche Tätigkeit aufbauen“. An Hochschulen soll die Lehre im Bereich Entrepreneurship insbesondere jene Fähigkeiten vermitteln, wie man ein Unternehmen gründet und führt, sowie Geschäftsideen unterstützt. Entrepreneurship soll in verschiedenen Fächern der Studienprogramme eingebettet werden und damit einen Zusatznutzen in allen Kursen erzielen, empfiehlt die Europäische Kommission weiter.
In Österreich weist die FTI-Strategie auf die Bedeutung des Themas Entrepreneurship hin und hält auch dessen Stärkung fest. Zudem haben das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) und das EESI-Impulszentrum des BMBWF im Rahmen des Österreichischen EU-Ratsvorsitzes im Jahr 2018 zentrale Europäische Empfehlungen zu Entrepreneurship Education zusammengefasst. Darin ist unter anderem zu lesen: „Entrepreneurship-Kompetenzen sollen auf allen Ebenen der Bildung verankert sein – beginnend im Kindergarten und der Volksschule bis hin zu den Universitäten.“ Universitäten wie die TU Wien können bei der Weiterentwicklung unserer technologiedurchdrungenen Gesellschaft mitwirken, indem sie für einen Teil der umfassenden Forschungsleistung ihrer Wissenschaftler_innen und Studierenden das Modell einer unternehmerischen Universität etablieren, das sich auf die Steigerung des Kommerzialisierungsgrads akademischer Forschungsergebnisse und die Förderung einer interuniversitären Innovationskultur konzentriert. Es geht darum, unternehmerische Aktivitäten mit den universitären Kernaufgaben Lehre und Forschung in Einklang zu bringen, eine interne, technologie- und unternehmer_innenfreundliche Kultur zu pflegen, Risikobereitschaft zu unterstützen und Innovationspotential innerhalb der Institution aufzubauen.
Forschungsmatrix: Grundlage und Anwendung
Die fünf großen Säulen des Forschungsprofils der TU Wien sind „Computational Science and Engineering“, „Quantum Physics and Technologies“, „Materials and Matter“, „Information and Communication Technology“ sowie „Energy and Environment“. Die Aktivitäten der TU Wien sind mit überwiegend interdisziplinären bzw. fakultäts- oder institutsübergreifenden, diesen Forschungsschwerpunkten untergeordneten Forschungsfeldern hinterlegt. Entlang dieser „TUW-Forschungsmatrix“ erfolgt die Profilbildung, insbesondere über die Berufungspolitik, die internen Förderprogramme, die Ausrichtung der Forschungsinfrastruktur sowie die komplementäre Unterstützung von Forscher_innen, die bei renommierten Grants und Förderprogrammen erfolgreich sind. Um jenen, durch entsprechende Leistungen ausgewiesenen, fachlich gebündelten Forschungen außerhalb der fünf TUW-Schwerpunkte, Sichtbarkeit zu geben und diese auch evaluieren/profilieren zu können, ist die TUW-Forschungsmatrix durch vier „Additional Fields of Research“ erweitert. Diese betreffenden Bereiche umfassen die Entwicklung der Künste und der (wirtschafts-) mathematischen Grundlagenforschung. Besonders wichtig ist, durch das Zusammenwirken der Grundlagenforschung und der anwendungsorientierten Forschung Wertschöpfungsketten von den Natur- zu den Ingenieurwissenschaften zu bilden.