Dr. Fehrer überreicht Gottfried Magerl den Preis

O.Univ.Prof. DI Dr. Gottfried Magerl

Entwicklung einer abstimmbaren Quelle kohärenter Infrarotstrahlen

Die primäre Anwendung dieser Entwicklung konzentrierte sich auf das Gebiet der höchstauflösenden Infrarotspektroskopie. Ausgangspunkt war die Fähigkeit eines Lasers, spektrale Reinheit bei einzelnen Wellenlängen zu bieten. Das neu entwickelte Verfahren gestattete den Nachweis bis dahin nicht erkennbarer Wechselwirkungen zwischen elektromagnetischer Strahlung und freien Molekülen.

Ein wesentlicher Aspekt dieser Entwicklung waren deren „Nebenprodukte“. So erwies sich die für die Berechnung von komplizierten Modulartorstrukturen erforderliche Methode der finiten Elemente, ein numerisches Verfahren zur Lösung von Differentialgleichungen – als universell einsetzbar, sodass damit auch Aufgabenstellungen aus der Wärmeleitung und Diffusion behandelt werden konnten. Dies führte zu zahlreichen industriellen Kooperationen, wie beispielsweise mit den Plansee-Werken.

Lebenslauf

Ausbildung

  • 1972: Abschluss des Diplomstudiums Nachrichtentechnik an der TU Wien
  • 1975: Abschluss des Doktoratsstudiums an der TU Wien, mit Auszeichnung

Beruflicher Werdegang

  • 1981: Habilitation für das Fach Hochfrequenztechnik an der TU Wien
  • 1981-1986: Forschungsaufenthalte an der University of Chicago und an der Michigan State University, (USA)
  • 1990-1998: Außerordentlicher Universitätsprofessor für das Fach Mikrowellentechnik am Institut für Nachrichtentechnik und Hochfrequenztechnik der TU Wien
  • Seit 1998: Ordentlicher Universitätsprofessor für Elektrische Mess- und Schaltungstechnik am gleichnamigen Institut der TU Wien
  • 1998-2009: Vorstand des Instituts für Elektrische Mess- und Schaltungstechnik der TU Wien
  • 2001-2009: Vorsitzender des Fakultätsrates der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der TU Wien
  • 2010-2013: Dekan der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der TU Wien
  • 2013: Emeritierung

Weitere Funktionen

  • 1993-2000: Generalsekretär der Österreichischen Forschungsgemeinschaft (ÖFG)
  • 1997-2007: Mitglied der obersten Telekom-Regulierungsbehörde Telekom Control Kommission
  • 2000-2013: Mitglied des Vorstandes des K1 Forschungszentrums Telekommunikation Wien
  • Seit 2001: Mitglied des Aufsichtsrates der EVVA Sicherheitstechnologie GmbH
  • Seit 2002: Mitglied des Kuratoriums des Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds
  • 2008-2010: Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates der ÖFG
  • Seit 2008: Mitglied des Senats der Christian Doppler Forschungsgesellschaft (CDG)

Auszeichnungen

  • 1982: Plansee-Preis der Metallwerke Plansee, Reutte
  • 1984: Fritz-Kohlrausch-Preis der Österreichischen Physikalischen Gesellschaft
  • 1985: Dr. Ernst Fehrer-Preis der TU Wien
  • 2013: Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse

Veröffentlichungen

  • Mehr als 300 Buchbeiträge, Herausgaben von Büchern, Publikationen in wissenschaftlichen Journalen und Beiträge zu internationalen Tagungen

Zur Initiative des Dr. Ernst Fehrer-Preises:

„Herr Dr. Ernst Fehrer war eine in jeder Hinsicht beeindruckende Persönlichkeit. Seine schiere Körpergröße, sein alles durchdringender Blick und sein Selbstbewusstsein waren für den jungen Preisträger durchaus Ehrfurcht gebietend.“
Dazu stand sein obligatorischer Bericht über die Entwicklung seiner Firma im vergangenen Jahr in einem bemerkenswerten Gegensatz. Er berichtete seinen Gästen beim feierlichen Mittagessen fast wie ein Firmenchef seinem Aufsichtsrat.

Es muss Mitte der Achtziger Jahre gewesen sein, als Herr Dr. Fehrer bei dieser Gelegenheit erzählte, der damalige Vizekanzler und Handelsminister Dr. Norbert Steger hätte ihn zu einer Handelsdelegation nach China eingeladen, um ihn dort bei der Anbahnung von Geschäften zu unterstützen. In seinem Dankschreiben, so erzählte uns Herr Dr. Fehrer, hätte er den verehrten Herrn Vizekanzler darauf hingewiesen, dass die FehrerAG mit China bereits in engem wirtschaftlichen Kontakt gestanden hätte, als der junge Norbert Steger noch in seinen Windeln lag. Die Tätigkeit des kleinen Norbert in seinen Windeln hatte Herr Dr. Fehrer allerdings etwas weniger vornehm beschrieben …

Etwa zur selben Zeit wurde Herr Dr. Fehrer während des festlichen Mittagessens zum Telefon gerufen. Er kam strahlend vor Freude zurück und tat allen Anwesenden mit Stolz kund, dass seine jüngste Tochter soeben eine der letzten Prüfungen ihres Medizinstudiums bestanden hätte. Die Freude und der Stolz eines Vaters auf sein Kind haben mir schlagartig eine andere Seite des Herrn Dr. Fehrer gezeigt, eine sehr menschliche und sympathische!