Magdalena Rogger mit Rektorin Seidler und Rosemarie Fehrer

DI Dr. Magdalena Rogger

Extreme Hochwasserereignisse in alpinen Einzugsgebieten

Im Jahr 2013 wurde der Dr. Ernst Fehrer-Preis an Magdalena Rogger für ihre Dissertation „Extreme flood estimation and runoff processes in alpine catchments – Extreme Hochwasserereignisse in alpinen Einzugsgebieten“ verliehen. In ihrer Arbeit beschäftigt sie sich mit der Bestimmung von Bemessungshochwässern, die die Grundlage für die Dimensionierung von Hochwasserschutzmaßnahmen und die Ausweisung von Hochwasserrisikoflächen bilden. Für die Berechnung von Bemessungshochwässern stehen unterschiedliche statistische und deterministische Methoden zur Verfügung, die allerdings zu oft völlig unterschiedlichen Ergebnissen führen. Diese Problematik greift die Forschungsarbeit von Magdalena Rogger auf und schlägt vor, dass eine Berücksichtigung der Prozesse, die zur Hochwasserentstehung führen, zu einer zuverlässigeren Abschätzung von Bemessungshochwässern führen kann.

Diese Prozesse können durch die Verwendung von umfassenden Felddaten über die Bodentypen, Landnutzung, Vegetation und hydrogeologische Situation der Gebiete mit in die Berechnungen einbezogen werden. Vor allem die Speicherfähigkeit der Gebiete spielt bei der Hochwasserentstehung eine wesentliche Rolle. Die Auswertungen von Magdalena Rogger zeigen, dass es bei dauerhaften Niederschlägen zu Schwellenwertphänomenen kommen kann: Lange Zeit können die Böden das Wasser aufnehmen, bis sie gesättigt sind und sich die Wassermassen ungebremst ins Tal ergießen.

Derartige Schwellenwertphänomene können für die Bestimmung von Bemessungshochwässern eine entscheidende Rolle spielen, werden aber bei den derzeit angewandten Methoden oft nicht berücksichtigt. Damit tragen Magdalena Roggers Forschungsergebnisse zu einer wesentlichen Verbesserung des Verständnisses der Hochwasserentstehungsprozesse bei und somit auch zu einer genaueren Bestimmung von Bemessungshochwässern.

Lebenslauf

Ausbildung

  • 2001-2006: Diplomstudium der Kulturtechnik und Wasserwirtschaft an der Universität für Bodenkultur Wien, Abschluss mit Auszeichnung
  • 2009-2013: Doktoratsstudium an der TU Wien im Rahmen des „Vienna Doctoral Programme on Water Resources Systems“

Beruflicher Werdegang

  • 2006-2007: Freie Mitarbeiterin im Ingenieurbüro Dr. Lengyel ZT GmbH
  • 2007-2008: Consultant bei der Kommunalkredit Public Consulting GmbH, Abteilung internationales Consulting
  • Seit 2008: Universitätsassistentin (PostDoc) an der TU Wien

Auszeichnungen

  • 2013: Dr. Ernst Fehrer-Preis der TU Wien
  • 2014: Young Scientist Poster Award der European Geosciences Union
  • 2014: Dr. Kresser Preis der TU Wien Veröffentlichungen und Vorträge Über 20 wissenschaftliche Veröffentlichungen in deutscher und englischer Sprache Sieben Vorgräge auf internationalen Konferenzen

Zur Initiative des Dr. Ernst Fehrer-Preises:

„Besonders schön finde ich, dass man im Zuge der Preisverleihung die Mitglieder der Familie Fehrer persönlich kennenlernt und in den Kreis der Fehrer-Preisträger_innen aufgenommen wird.“

Die Verleihung des Dr. Ernst Fehrer-Preises im Jahr 2013 war eine besonders schöne Erfahrung für mich, an die ich mich gerne zurück erinnere. Die Verleihung findet immer in einem besonders festlichem Rahmen an der TU Wien statt und hat mir eine gute Möglichkeit geboten, mich bei all den Personen zu bedanken, die mich beruflich und privat während der Arbeit an meiner Dissertation unterstützt haben.

Besonders schön finde ich, dass man im Zuge der Preisverleihung die Mitglieder der Familie Fehrer persönlich kennenlernt und in den Kreis der Fehrer-Preisträger_innen aufgenommen wird. Ein Teil der Fehrer- Preisträger_innen-Familie zu sein, gibt mir die Möglichkeit, jedes Jahr mit Personen aus den unterschiedlichsten Fachbereichen in Kontakt zu kommen und ihren Werdegang und ihre derzeitigen Aktivitäten zu diskutieren.

Ich freue mich jedes Jahr wieder auf die Preisverleihung! In diesem Sinne ein herzliches Dankeschön an Dr. Ernst Fehrer für die Begründung des Preises und an seine Familie, dass sie diese schöne Tradition weiterführt.